3 Fragen an Mario Wiedemann

Projektleiter in der Bertelsmann Stiftung für das Projekt „Daten für die Gesellschaft“
Welche Aktivitäten gibt es in Ihrer Organisation (Bertelsmann Stiftung / Zentrum für Datenmanagement) bereits zu Open Data oder welche Maßnahmen planen Sie zukünftig?

In unserem Projekt „Daten für die Gesellschaft“ befassen wir uns seit vielen Jahren mit Open Data. Wir betreiben mit dem Wegweiser Kommune ein großes Datenportal, dessen Daten alle offen per API zur Verfügung stehen. Außerdem organisieren wir Veranstaltungen wie die (virtuellen) Open-Data-Netzwerktreffen und das jährliche Open-Data-Barcamp. Außerdem haben wir gemeinsam mit Partnerorganisationen den kommunalen Musterdatenkatalog entwickelt, den wir zweimal im Jahr aktualisieren. Darüber hinaus legen wir aktuell einen besonderen Schwerpunkt auf offene Daten in der Zivilgesellschaft. Wir haben uns die Frage gestellt, wie zivilgesellschaftliche Organisationen dazu gebracht werden können, mehr offene Daten zu veröffentlichen. Dazu bieten wir im Juni einen Intensivkurs für angehende Data Stewards an und werden an einem Open-Data-Portal für die Zivilgesellschaft arbeiten. Auch die Bertelsmann Stiftung selbst wird bald mehr offene Daten zur Verfügung stellen.

Was war für Sie eine spannende Erfahrung mit dem Thema Open Data in einem Projekt?

Vor einigen Jahren bin ich im Rahmen einer „Open-Data-Reise“ durch mehrere Kommunen gereist, um mal mit den Protagonist:innen in den Kommunen zu sprechen. Es war offensichtlich, dass das Thema in (damals noch sehr wenigen) Kommunen von nur wenigen Leuten vorangetrieben wurde und es war spannend, die Personen dahinter mal kennenzulernen. Diese Einzelkämpfermentalität hat sich u.a. durch Digital- und Datenstrategien zum Glück zum Besseren gewandelt, aber dennoch hängt das Thema Open Data in der Verwaltung noch zu häufig an Einzelpersonen.

Was würden Sie anderen Akteuren empfehlen in Bezug auf Open Data?

Aus meiner Sicht ist Kommunikation und Austausch das Wichtigste – und zwar innerhalb der Institutionen als auch nach außen. Nach innen gilt es Mitstreiter:innen zu finden, die das Thema mit allen Vorzügen für sich selbst entdecken. Nach außen ist der Erfahrungsaustausch zwischen den Open-Data-Akteur:innen von großer Bedeutung, wie wir im Rahmen unserer eigenen Veranstaltungsangebote immer wieder feststellen.

Porträt

Mario Wiedemann ist Politologe und leitet in der Bertelsmann Stiftung das Projekt „Daten für die Gesellschaft“. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Open Data in Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Vor seiner Tätigkeit in der Bertelsmann Stiftung hat er sich in früheren Projekten für offene Inhalte, z.B. freie Bildungsmaterialien, engagiert.

Weitere Informationen:

Bertelsmann Stiftung: Daten für die Gesellschaft

Bertelsmann Stiftung: Wegweiser Kommune

 

Publikationen von Mario Wiedemann:

Offene Daten für alle: Die Rolle der Zivilgesellschaft

Kommunalbefragung Open Data 2022

Digitale Landpionier:innen – Politikempfehlungen für eine „Progressive Provinz

 

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