Welche Aktivitäten gibt es in der LGB bereits zu Open Data oder welche Maßnahmen planen Sie zukünftig?

Die LGB bietet alle digitalen Produkte und Daten im Sinne der Open-Data-Strategie an. Sie können kostenfrei, einfach und komfortabel rund um die Uhr online bezogen werden. 

Mit der kostenfreien Abgabe der Daten und Informationen der Gutachterausschüsse für Grundstücksbewertung hat die LGB bereits im Jahr 2019 begonnen alle Kriterien für Open Data umzusetzen. Anfang 2020 haben wir dann an unserer Vertriebsplattform, dem Online-Portal GEOBROKER, zahlreiche Anpassungen vorgenommen, um alle Daten dementsprechend anbieten zu können. In dieser Breite ist das Land Brandenburg bundesweit Vorreiter gewesen. Die Bestellungen und Downloadzahlen haben sich seitdem konstant gesteigert und aktuell mehr als verdoppelt.   

Derzeit bereiten wir die Online-Recherche in unseren Luftbilddatenbanken vor. Damit wird ein weiterer Meilenstein unserer Open-Data-Strategie abgeschlossen.   

Was war für Sie eine spannende Erfahrung mit dem Thema Open Dat in einem Projekt?

Auch der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS® Brandenburg wurde 2020 entsprechend den Grundsätzen von Open Data umgestellt und kostenfrei angeboten. Dabei haben wir am Anfang nicht mit der starken Steigerung der Zugriffszahlen durch die Landwirtinnen und Landwirte gerechnet. Inzwischen wissen wir, dass auch in der Landwirtschaft die Digitalisierung Fuß gefasst hat. Als hochgenaue Arbeitsgrundlage ist SAPOS® mittlerweile fast unverzichtbar sowohl bei der Aussaat im Frühling als auch bei der Ernte im Herbst. Die flächendeckende, schnelle, einfache und präzise Positionsbestimmung im Zentimeterbereich steht den Landwirtinnen und Landwirten 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche zur Verfügung und ist damit eine wichtige digitale Erntehelferin.  

Was würden Sie anderen in Bezug auf Open Data empfehlen?

Aus technischer Sicht ist die kostenfreie Bereitstellung von Daten nur die Spitze des Eisberges. Datenmodell, Datenspeicherung und Online-Technologien sind das Fundament, welches vorhanden sein muss, um Offene Daten zu etablieren. All dies hatte die LGB schon seit über 10 Jahren vorzuweisen.  

Wichtig bei der Umstellung auf Open Data ist eine gute Vorbereitung und Planung: Die Kapazitäten von Datenbanken und die Leistungsfähigkeit der Server wurden erhöht, die Bandbreite des Internetzugangs verbessert, die Anzahl der Datenbanklizenzen aufgestockt und die Speicherkapazitäten erweitert. 

Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir unseren Kundenservice und die Beratung zu den Daten weiter aufrechterhalten und die Nutzenden nicht sich selbst überlassen. Der fachliche Austausch wird von Privatkundinnen und Privatkunden wie Behördenbeschäftigten gleichermaßen geschätzt und trägt maßgeblich zur Digitalisierung bei.